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Die Anatomie der Wale

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Die Anatomie der Wale

Im Folgenden sollen die anatomischen Eigenheiten der Wale betrachtet werden. Die Haut, der Blubber, das Skelett – das und noch vieles mehr schauen wir uns hier an.

Inhalt

Ist ein Wal ein Fisch?

Viele Menschen glauben heute noch, dass Wale und Delfine zu den Fischen gehören.

Klar, beide Arten schwimmen im Wasser, sie ähneln sich vom Körperbau her, sie haben keine Beine – sondern Flossen. Aber dennoch gibt es grundlegende Unterschiede.

1. Fische atmen mit Kiemen und können dadurch unter Wasser atmen. Wale und Delfine hingegen atmen – wie wir Menschen auch – mit Lungen. Das bedeutet, dass Sie zum Atmen an die Wasseroberfläche kommen müssen. Wie lange ein Wal unter Wasser bleiben kann ist sehr unterschiedlich. Kleinere Delfine können ca. 15 Minuten tauchen, wobei der Pottwal zum Beispiel bis zu 120 Minuten lang tauchen kann. Er erreicht eine Tiefe bis zu 3000 Meter!

2. Fische müssen auch schon kurz nach ihrer Geburt, oder nach dem Schlupf aus dem Ei, Nahrung zu sich nehmen, die im Wasser schwimmt. Die Wal- und Delfinjungen werden monatelang von der Mutter gesäugt, wobei Säugen auch nicht ganz richtig ist. Wale müssen nicht direkt saugen. Die Zitzen liegen bei Walen und Delfinen in einer Bauchfalte versteckt. Das Jungtier muss seine Schnauze in diese Falte stecken und seine Zunge zusammen Rollen, dann muss er fest gegen die Zitze drücken. Die Milch spritzt dann ins sein Maul. Da es dem Säugen aber sehr ähnlich ist, spricht man eben von Säugen und Säugetier.

3. Fische sind wechselwarme Lebewesen – ihre Körpertemperatur hängt mitunter von der Temperatur des Wassers ab. Wale haben eine gleichbleibende Körpertemperatur von ca. 35 Grad.

4. Schaut euch einmal die Schwanzflosse eines Fisches an, diese ist senkrecht angeordnet. Bei Walen und Delfinen allerdings sind die Schwanzflossen waagerecht angeordnet. Mit der Schwanzflosse wird die Geschwindigkeit reguliert.

Ganz eindeutig also kein Fisch!
Oft sagen Leute heute noch zu mir: „Du und deine Fische“. Oh, menno 🙂

Allgemeines zu den Walen

Wale sind – neben den Seekühen – die einzigen vollständig an das Leben im Wasser angepassten Säugetiere. Sie sind nicht in der Lage, an Land zu überleben. (Bei gestrandeten Walen drückt das Körpergewicht ihre Lungen zusammen oder Ihre Rippen brechen, da die Unterstützung durch den Auftrieb des Wassers fehlt. Außerdem sterben sie aufgrund ihrer guten Wärmeisolation an Hitzschlag).

Der Körperbau der Wale ist an ihren Lebensraum angepasst, dennoch findet man mehrere Merkmale, die auch bei anderen Säugetieren ähnlich sind. Wale atmen Luft und besitzen Lungen.

Je nach Art, können sie zwischen einigen Minuten, bis zu mehr als zwei Stunden (zum Beispiel der Pottwal) unter Wasser bleiben. Sie besitzen ein besonders leistungsfähiges Herz. Der Sauerstoff, der im Blut aufgenommen wird, kann dadurch sehr gut im Körper verteilt werden. Wale haben eine konstante Körpertemperatur, die von der Umgebung unabhängig ist. Sie gebären voll entwickelte Kälber, die im Mutterleib durch eine Plazenta ernährt werden.

Wale gibt es von riesig groß bis klein. Der Blauwal ist bis jetzt das größte Tier auf der Erde. Er kann bis zu 33,5 Meter lang werden und ein Gewicht von bis zu 200 Tonnen erreichen! 

Der Hector-Delfin, sowie auch der Kalifornische Schweinswal und der La-Plata-Delfin, gehören zu den kleinsten Walarten. Ihre Körperlänge beträgt nur ca. 1,50 Meter.
Einige Walarten werden auch sehr alt. 
Der älteste Wal der gefunden wurde, war ein männlicher Grönlandwal. Durch seine knöcherne Ohrkapsel konnte man sein Alter auf 211 Jahre bestimmen!
Aber das ist natürlich ein krasses Alter und sehr selten.

Körperbau

Nun sehen wir uns hier einmal den kompletten, körperlichen Aufbau eines Wales an. Aber, dies hier ist keine wissenschaftliche Seite und ich hoffe, ich kann einigermaßen verständlich erklären, wie es „in“ einem Wal aussieht.

Wale sind noch lange nicht vollständig erforscht. Stück für Stück gibt es neue Erkenntnisse – unter anderem auch deswegen – weil immer wieder neue Fossilien gefunden werden. Auch die heutzutage technischen und biologischen Untersuchungsmöglichkeiten gab es früher einfach nicht – man denke da nur mal an die Möglichkeit der DNA-Bestimmung.
Aber auch die vielen Forscher, Wal-Experten, Meeresbiologen und sonstigen Wissenschaftler sind sich untereinander auch heute nicht immer einig.
Weder bei der Evolutionsgeschichte, noch bei dem anatomischen Aufbau eines Wals. Es sind nicht alle Wal- und Delfinarten im Aufbau des Körpers gleich. Aber um es überhaupt einmal auf einen Nenner zu bringen, gibt es hier den Grundaufbau eines Delfins.

Der Körper von außen betrachtet:

Ihr Körper ist glatt und stromlinienförmig und so aufgebaut, dass sie sich schnell im Wasser bewegen können. Wo einst Vorderfüße waren, sind nun Brustflossen – die man Flipper nennt. Am Rücken findet man bei den meisten Walarten eine Rückenflosse – diese wird Finne genannt. Die Finne hat – je nach Walart – verschiedene Formen und Größen und es gibt auch Wale, die besitzen gar keine Finne. 

Sowohl die Flipper, als auch die Finne, dienen zur Steuerung und zur Stabilisierung im Wasser. Alle Wale haben eine Schwanzflosse (Fluke). Auch diese ist mal kleiner und mal größer oder auch anders geformt.
Mit der Fluke können Wale die Geschwindigkeit und Fortbewegung steuern. Wale besitzen auch keine Hinterbeine, Ohren oder Haare und die Genitalien, sowie die Brustdrüsen sind im Körper versenkt. Somit ist nichts im Weg, was einem Wal ausbremsen könnte. Ein perfekter Körper, um unter Wasser eine hohe Geschwindigkeit zu erreichen.

Die Haut:

Der Aufbau der Haut ist kompliziert und einzigartig. Ich möchte hier nicht ganz so tief in den Aufbau eingehen. Wenn ihr es ganz genau wissen wollt, könnt ihr eine wissenschaftliche Seite dazu besuchen. „Google“ hilft euch da bestimmt weiter.
Aber so viel sei erklärt: Die Haut an der sichtbaren Oberfläche wird als Lederhaut bezeichnet. Durch Papillen, Lamellen und mikroskopisch feine Muster besitzt sie sehr gute Strömungseigenschaften. Dies wird auch durch eine Schleimschicht, die sich auf der Haut befindet und sich immer wieder erneuert, begünstigt.

Die Haut fasst sich dadurch wohl gel-artig an, wobei wieder andere erzählen, dass sie mehr gummiartig ist. Diese Schicht ist zum Schutz im Wasser notwendig; einerseits um Mikroorganismen abzuwehren und andererseits können Delfine durch die Schleimschicht hohe Geschwindigkeiten erreichen, da diese Schleimschicht das Wasser abperlen lässt.

Der Blubber:

Direkt unter der Haut befindet sich eine wahnsinnig dicke Fettschicht – diese wird Blubber genannt. Bei anderen Säugetieren an Land schützt das Fell das Tier vor Kälte. Beim Wal/Delfin schützt der Blubber vor dem Auskühlen des Körpers. Je größer ein Wal/Delfin ist und je kälter die Region ist, in der er sich aufhält, desto dicker ist diese Schicht. Wale haben eine Körpertemperatur von konstanten 35 Grad und die gilt es aufrecht zu erhalten. (Bei einem gestrandeten Blauwal wurde das Gewicht des gesamten Blubbers gewogen… – es wog unglaubliche 50 Tonnen!)

Trotzdem, dass die Haut so dick ist, sind auch kleinste Berührungen und Temperaturunterschiede zu spüren, denn sehr viele Nervenenden laufen durch die Haut. Die meisten Nerven befinden sich dabei an der Stirn (auch an der Zungenhaut).

Wird die Haut von Walen und Delfinen durch einen Kampf – oder irgendetwas anderem verletzt – heilt sie sehr schnell. Wissenschaftler vermuten hier, dass es auf der einen Seite an der dicken Fettschicht liegt und auf der anderen Seite eine körpereigene Substanz gebildet wird, die gegen Mikroben schützt und die Haut deshalb schnell heilen lässt.

Es gibt einige Walarten die sehr lange an der Wasseroberfläche bleiben, teilweise stundenlang. Durch die etwas dunklere Hautfarbe der Meeressäuger bekommen sie keinen Sonnenbrand; außerdem gibt es ein Gen-Material, was eine Beschädigung der Haut verhindert. Manche Wale, wie z.B. der Blauwal, haben sogar einen natürlichen Sonnenschutz auf der Haut Liegen diese Wale länger in der Sonne, wird die Haut dunkler ohne dabei zu verbrennen. Übrigens, Delfine/Wale haben unterschiedliche Farben, siehe Blauwal, Weißwal, Grauwal… und es gibt auch welche mit rosafarbener Haut. Es wurden 22 unterschiedliche Farbkörperchen – so genannte Chromatozyten – in der Haut der Delfine gefunden, welche für die Farbgebung verantwortlich sind.

Was findet man unter der Haut und Fettschicht?

Das Skelett:

Gerne wird beim Skelett der Hund mit den Walen/Delfinen verglichen. Schaut man sich die beiden Skelette an, sieht man auch „gewisse“ Ähnlichkeiten.

Allerdings haben die Säugetiere an Land einen schweren, stabilen Knochenbau aus Röhrenknochen (in den Hohlknochen befindet sich das Knochenmark). Da Wale/Delfine im Wasser schwimmen ist so ein schwerer Knochenbau nicht nötig, deshalb ist das Skelett der Wale/Delfine relativ leicht und besteht nicht aus Röhrenknochen, sondern aus einer durchwachsenen Knochenmasse, die allerdings sehr porös ist. Das Knochenmark befindet sich lediglich in den dicken Wirbelkörpern der Lenden- und Schwanzwirbeln. Je nach Wal-/Delfinart findet man ungefähr 190 Knochen. Im Vergleich: ein Hund hat ca. 50 Knochen.

Das Brustbein der Wale ist sehr breit und plattenförmig. Einige Rippen im Brustkorb sind durch Bänder an den Wirbeln befestigt, somit sind diese Rippen sehr beweglich; was wiederum gut für die Luftaufnahme ist (siehe Lungenvolumen). Wale haben unheimlich viele Wirbel. Je nach Größe der Wale (Große Tümmler ca. 66 Wirbel) kommt man auf ganze 92 Wirbel. Somit besitzen sie die längste Wirbelsäule unter den Säugetieren. Die Halswirbelsäule besteht aus 7 Wirbeln – diese sind sehr engstehend und teilweise verwachsen. Dadurch ist die Halswirbelsäule sehr stabil. Aber bis auf ein paar Ausnahmen, ist dafür der Kopf der Wale nicht sehr beweglich – leichte Neigungen und sehr begrenztes Drehen ist jedoch möglich.

Der Schädel selbst wirkt sehr klein. Was auffällig ist, sind die sehr langen Ober- und Unterkiefer. Dadurch sieht der Schädel so aus, als würde er fast nur aus Kiefern bestehen. Die Schnauze bezeichnet man als Rostrum; das ist ein verknöcherter Teil des Schädels. Wie ihr auf den Bilder erkennen könnt, gibt es vom Skelett her nur noch zu erwähnen, dass die Wirbel des Wales nur bis zu einem kleinen Teil noch in die Schwanzflosse ragen. Die Schwanzflosse – die waagerecht im Wasser liegt – und mit der Auf- und Abbewegung für die Fortbewegung zuständig ist, ist ansonsten skelettfrei.

Die Flossen des Delfins werden wie bei allen Walarten als Finne (Rückenflosse), Fluke (Schwanzflosse) und Flipper (Brustflossen) bezeichnet. Auch die Rückenflosse – die man erkennen kann – wenn der Wal direkt unter der Wasseroberfläche schwimmt, ist komplett skelettfrei. Kennt man den Film Free Willy, so sieht man bei diesem Orca eine verkrümmte Rückenflosse. Da der Wal in Gefangenschaft gelebt hat, hatte er zu wenig Bewegung und es entstand eine Mangelerscheinung, wobei sich die Rückenflosse stark verkrümmt hat. Auch nach seiner Freilassung hat sich die Finne nicht wieder erholt.

Die Brustflossen hingegen haben einen Skelettaufbau und dienen zum Manövrieren im Wasser. Aber Wale setzen sie auch für Streicheleinheiten bei Artgenossen ein. Im Inneren der Flossen ist ein, sozusagen verkürzter und verwachsener Ober- und Unterarm zu erkennen. Auch laufen die Enden zur Spitze der Brustflossen hin mit mehreren kleinen Knochen aus, die Fingerknochen ähnlich sind. Bei manchen Wal- und Delfinarten sind diese Fingerknochen mit den Unterarmknochen verbunden, aber es kommt auch vor, dass weitere Fingerknochen vorhanden sind, die nicht verbunden sind. Die Anzahl der sozusagen, „Finger“ sind innerhalb eines Wals sogar verschieden.

Mit dem Knochenaufbau sind wir nun fertig.

Die Ordnung der Wale 

unterteilt sich in zwei Unterordnungen:
In die, der Zahnwale und in die, der Bartenwale.

Diese unterscheiden sich nicht „nur“ bei den Zähnen, sondern auch bei der Nahrungsaufnahme, der Größe, durch die Ortung und der Blaslöcher.

Die Bartenwale:
Zu den Bartenwalen zählen alle Großwale – mit Ausnahme des Pottwals. Er hat eine Länge von 18 Meter und ist der größte Zahnwal. (Der große Orca ist ein Delfin und gehört zu den Zahnwalen).
Die Bartenwale haben keine Zähne wie wir sie kennen, sondern Barten. Die Barten sind Hornplatten, die aus Keratin bestehen (wie unsere Haare/Fingernägel). Sie hängen vom Oberkiefer herab und sehen aus wie fransige Haare oder Borsten. Wale können wie wir auch kein Salzwasser trinken.
Sie reißen ihr Maul auf und nehmen sehr viel Wasser und Nahrung auf, dann pressen sie mit der Zunge das Wasser durch die Barten wieder nach draußen. Die Kleinlebewesen bleiben dabei in den Barten hängen und das Wasser fließt wieder ab. Somit filtern sie ihre Nahrung aus dem Wasser ohne Salzwasser schlucken zu müssen. Ungefähr so, als ob wir unsere Zähne geschlossen haben und eine Suppe durch die Zähne ziehen… – nur in umgekehrter Richtung.

Die Nahrung der Bartenwale besteht aus Plankton, Krill und kleinen Fischen. Die Anzahl der Barten ist von Wal zu Wal unterschiedlich. Bei großen Walen können es zum Beispiel bis zu 600 Barten sein. So nimmt ein großer Bartenwal bis zu 1000 kg Nahrung am Tag auf. Das entspricht einem Gewicht eines Mittelklassewagens!

Weiter unterscheiden sich die zwei Ordnungen noch durch das Sonarsystem. Bartenwale nutzen kein Sonar wie die Zahnwale, um Ihre Nahrung oder Freund und Feind zu finden. Ist man sich nicht ganz sicher, welchen Wal man gerade sieht, so schaut man einfach auf das Blasloch – Bartenwale besitzen an der Oberseite ihres Kopfes zwei Blaslöcher (Zahnwale haben nur ein Blasloch).

Die Zahnwale:

Zahnwale haben, wie der Namen schon sagt, richtige Zähne. Sie legen wie wir Menschen die Zähne bereits vor der Geburt an. Sobald das Kalb (Wal/Delfinjunge) wenige Wochen alt ist, bilden sich die Zähne aus. Aber anders als bei anderen Säugetieren, gibt es keine Milchzähne; sondern sie behalten das Gebiss ihr Leben lang. Das vollständige Gebiss eines Delfinkalbes entwickelt sich innerhalb von 5 bis 7 Monaten. Die Zähne der Zahnwale befinden sich bei den meisten Arten im Ober- und Unterkiefer. Je nach Walart – bis zu 252 Zähne. Dies variiert aber sehr stark. Es gibt sogar eine Delfinart, die im Oberkiefer nicht einen einzigen Zahn hat und im Unterkiefer nur bis zu 14 oder weniger – hier handelt es sich um den Rundkopfdelfin (Risso). Die Zähne des Risso-Delfins sind viel klobiger und ovaler, als die, anderer Delfine.

Auch die großen Delfine haben viele und scharfe Zähne. Dies ermöglicht Ihnen auch größere Beute zu fassen. Sie fressen mitunter auch Robben und andere Delfine. Meistens handelt es sich dabei um einzelne Gruppen von Orcas, die sich auf diese Beute spezialisiert haben. Ansonsten fressen Zahnwale meist Fische (von klein bis groß), sowie Tintenfische und auch verschiedene Kleinlebewesen. Es gibt noch einen Sonderling unter den Zahnwalen – den Narwal. Das hervorstechende Merkmal der Männchen ist der Stoßzahn. Meist handelt es sich um den linken Eckzahn der im Oberkiefer liegt. Er durchbricht die Oberlippe und wird bis zu drei Meter lang und hat mitunter ein Gewicht von mehr als 10 Kilogramm. (Im deutschen Museum in Offenbach am Main befindet sich der bis jetzt längste – gut erhaltene – Stoßzahn eines Narwales, mit einer Länge von 2,74 Meter).

Der Stoßzahn ist in sich schraubenförmig gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Das Narwalmännchen hat noch einen weiteren Zahn im Oberkiefer, der aber normalerweise nicht die Oberlippe durchbricht. Aber selten wurde auch schon ein Narwal mit zwei langen Stoßzähnen beobachtet. Das Narwalweibchen hat normal ausgebildete Zähne, die sich nicht verlängern. Doch auch hier gibt es Aussnahmen. Es wurden Weibchen beobachtet, die ein oder zwei lange Stoßzähne hatten.

Immer wieder sieht man bei den Narwalen auch abgebrochene Stoßzähne. Die Bruchstelle verschießt sich dann und der Zahn wird nicht mehr länger. Über die langen Stoßzähne gibt es viele Mutmaßungen. Seit neuerer Zeit werden sie aber als Dominanzmerkmal gesehen und man fand heraus, dass ein Stoßzahn etwa 10 Millionen Nervenenden besitzt. Somit wird er wohl auch als ein Sinnesorgan eingesetzt, der vermutlich dem Wal einen Hinweis auf Wassertemperatur und Salzgehalt liefert und der Narwal damit bestimmen kann, wie tief sich seine Beute im Wasser aufhält.

Das Gehirn:

Delfine haben ein sehr hoch entwickeltes Gehirn, das ungefähr so groß wie das eines Menschen ist und mindestens genauso kompliziert – sieht aber im Detail dann doch wieder anders aus.

Die Intelligenz der Tiere kann man nicht messen, aber durch Beobachtung, Untersuchung und Forschung weiß man. dass Delfine sehr intelligente Wesen sind. Delfine lernen durch immer wiederkehrende Abläufe. Delfine und Wale geben ihr Gelerntes weiter an ihren Nachwuchs. Dadurch können spätere Generationen ein ganz neues Jagdverhalten erlernen und einsetzten. Durch die Evolutionsgeschichte hindurch, hat sich ihr Verhalten stark geändert. Delfine lernen durchspielen, sie probieren aus und versuchen. Jagdstrategien werden immer ausgefeilter und an den örtlichen Lebensraum angepasst.

Warten wir einmal ab, was Forscher und Beobachter noch herausfinden werden.

Die Lunge:

Wale haben – wie alle Säugetiere – zwei Lungenflügel. Aber ein Unterschied zu anderen Säugetieren besteht doch, denn ihre Lunge besteht aus einem Stück wie bei einem Reptil. Andere Säugetiere haben Lungenflügel mit einzelnen Lappen. Das Lungenvolumen hängt von der Größe des Zwerchfells und der gut beweglichen Rippen ab. Das Zwerchfell der Wale liegt fast waagerecht zur Wirbelsäule. Durch diese Lage verlängert sich das Zwerchfell deutlich und somit auch das Lungenvolumen um ca. 30%. Mit nur einem Atemzug kann ein Wal bis zu 90% Atemluft austauschen.

Beim Ausatmen wird das Zwerchfell weit in den beweglichen Brustkorb gedrückt. Dadurch kann der Wal schnell ausatmen und wieder abtauchen. Das schnelle Abtauchen ist nötig um sich zu schützen, da Wale an der Oberfläche Gefahren ausgesetzt sind. Außerdem hilft es bei der Jagd, denn beim Auftauchen verschwindet die Beute aus dem Blickfeld – dauert das Abtauchen dann zu lange, ist die Beute weg.

Die Atmung:

Zahnwale haben am Kopfende ein Blasloch – Bartenwale haben zwei Blaslöcher. Da Delfine ja Lungen haben, müssen sie zum Ein – und Ausatmen an die Oberfläche. Delfine atmen sozusagen über dieses Blasloch, denn es ist über die Luftröhre mit den Lungen verbunden. Über die Lunge wird der Sauerstoff ins Blut transportiert.
Beim Abtauchen verschließen Reflexmuskeln, die rund um das Blasloch angeordnet sind, das Blasloch automatisch. Sollten doch Wassertropfen in die Lunge gelangen, so hustet der Delfin beim Ausatmen kurz und das Wasser wird wieder herausgedrückt. Delfine atmen bewusst. Das heißt aber auch, sollte ein Delfin nicht mehr auftauchen können, weil er krank/verletzt oder durch Netze gefangen ist, wird er ersticken. Ersticken…nicht ertrinken, denn der Wal besitzt keinen Atemreflex unter Wasser.

Delfine schlafen auch nur mit der einen Gehirnhälfte, die andere steuert die Atmung. Die Atmung eines Großen Tümmlers wurde wie folgt beschrieben: Er atmet an der Wasseroberfläche in einer Ruheposition ca. 1 – 3 Mal in der Minute ein und aus. Wird er hochgeschreckt, erhöht sich die Atmung auf ca. 5 – 6 Mal pro Minute.
Kurz vor dem Tauchgang erhöht er die Atemfrequenz auf kurze aber schnelle Atemzüge (Hyperventilation) und reichert somit sein Blut mit Sauerstoff an. Wale haben ein gesamtes Volumen an, roten Blutkörperchen das ungefähr zweimal größer ist als bei einem Landsäugetier – dadurch ist ein schneller Transport des Sauerstoffes möglich. Je größer der Wal, umso mehr Sauerstoff kann er anreichern und umso länger tauchen.

Das Herz:

Wenn man sich die Evolutionsgeschichte durchgelesen hat, ist es nicht verwunderlich, dass ein Delfinherz immer noch genauso funktioniert wie das Herz eines Säugetieres an Land. Das Delfinherz hat vier Kammern. An der Wasseroberfläche und in Ruhe schlägt das Herz ca. 40 – 60 Mal pro Minute. Beim Tieftauchen sinkt der Herzschlag auf ca. 4 – 6 Schläge pro Minute und geht damit auf Energiesparmodus. Sobald der Wal/Delfin aber zu jagen beginnt und dadurch Stress ausgesetzt ist, fängt das Herz natürlich schneller an zu schlagen, da beim Jagen sehr viel Energie benötigt wird. Der ständige Wechsel der Herzschläge verkraftet das Herz der Delfine anscheinend nicht so gut.

Der ständige Wechsel der Herzschläge verkraftet das Herz der Delfine anscheinend nicht so gut und es kommt manchmal zu Herzrasen und Herzrhythmusstörungen. Je tiefer Delfine tauchen, desto instabiler wird das Herz.
Bemerkenswert ist, dass Delfine nicht von der Taucherkrankheit betroffen sind, die bei Menschen vorkommen kann, die nach einem langen und evtl. tiefen Tauschgang zu schnell auftauchen.

Ich hoffe, ich kann es einigermaßen erklären: Beim zu schnellen Auftauchen kann folgendes passieren: Das Stickstoff – oder auch Helium – das beim Einatmen in den Körper gelangt, muss beim Auftauchen sehr langsam aus dem Körper entweichen. Deshalb sollte bei langen und tiefen Tauschgängen ein Taucher höchstens ca. zehn Meter pro Minute auftauchen. Tut er das nicht, löst sich der Stickstoff so schnell aus den Zellen, dass die Bläschen das Gewebe und die Blutgefäße verstopfen. In dem Fall muss der Taucher sofort in eine Druckkammer.

Und warum erwischt es da Delfine nicht? Auch sie tauchen schnell auf und ab und das in sehr weite Tiefen. Sie nehmen nicht einmal große Luftmengen mit nach unten und bleiben trotzdem sehr lange unter Wasser (der Pottwal erreicht ganze 120 Minuten und eine Tiefe von bis zu 3000 Meter). Natürlich schaffen nicht alle Wale und Delfine diese extreme Tauchzeit.

Delfine reduzieren den Herzschlag und eine Gefäßveränderung sorgt dafür, dass nicht unbedingt lebenswichtige Organe und Glieder, vom Blutkreislauf ausgelassen werden. Überwiegend werden nur Herz und Gehirn sehr gut mit Sauerstoff versorgt. Im Körper des Delfins gibt es ein Blutgefäß, das für den Notfall Blutreserven speichern kann. Das Gefäß sitzt in der Nierengegend und führt von dort aus zum Herzen und in so genannte Schwämme. In der Brustgegend und nahe am Gehirn liegt so ein Schwamm. Diese Schwämme (auch Wundernetze genannt) können durch eine Verbindung zwischen Venen und Arterien das Blut direkt in die großen Gefäßstämme leiten. Diese Sonderversorgung sorgt wohl dafür, dass Delfine keine Taucherkrankheit bekommen.

Übrigens, die Schwämme befinden sich auch um die Geschlechtsorgane.

Nieren und Schwitzen:

Delfine können nicht schwitzen – sie haben keine Schweißdrüsen. Stattdessen scheiden Delfine das Salz über den Urin aus. Die Niere ist sehr groß und in viele kleine Läppchen unterteilt. So kann eine große Wassermenge abgegeben werden.

Der Magen:

Der Delfinmagen teilt sich in drei Teile. Der Vormagen zerkleinert die Nahrung mit Hilfe der Muskulatur, Steinchen und Sand. Im Hauptmagen befinden sich Magendrüsen, die Salzsäureähnlichen Magensaft abgeben. Außerdem wird die Nahrung mit Hilfe der Enzyme Pepsin und Lipase zerlegt. Im Nachmagen befinden sich dann die Pylorusdrüsen, die einen Schleim absondern der die Nahrung zersetzt. Die Darmlänge ist nicht ungewöhnlich lang, sondern ist ungefähr so lang wie bei anderen Fleischfressern auch.

Die Sinne der Delfine

Der Tastsinn:

Immer wieder kann man Delfine beobachten, dass sie sich gerne und viel berühren. Delfine besitzen sehr hoch entwickelte Tastkörperchen – wahrscheinlich mehr als jedes andere Tier. Der Tastsinn erlaubt es möglicherweise auch, dass die ausgestoßenen Schallwellen der Delfine hierdurch empfangen werden.
Das lässt sich aber bis heute nicht genau sagen. Eine weitere Möglichkeit zum Empfang der Wellen könnt ihr unter Gehörsinn nachlesen.

Der Geruchssinn:

Na, hier ist scheinbar im Laufe der Evolution nicht mehr viel übriggeblieben. Der Geruchssinn spielt im Wasser wohl keine so große Rolle, allerdings wurde am Blasrohr noch eine Art Riechschleimhaut entdeckt.

Der Geschmackssinn:

Ist wohl vorhanden, aber nicht sehr so ausgeprägt. Am Zungenrand fand man einige Geschmacksnerven – allerdings verschluckt der Wal/Delfin seine Beute in einem Stück und so ist es also nicht so wichtig. Aber es wurde auch schon beobachtet, dass ein angefaulter Fisch wieder ausgespuckt wird.

Der Elektrosinn: (Wow, was ist das?)

Das muss man sich so vorstellen: Katzen haben ihre Tasthaare an der Schnauze – Delfine haben diese während der Evolutionsphasen irgendwann verloren; auch wenn ab und zu Walkälber mit abgebrochenen Tasthaaren gefunden werden. Dort – wo sonst Tasthaare waren – sind kleine Grübchen zurückgeblieben, ebenfalls ganz vorne an der Schnauze. Man fand heraus, dass jede dieser Gruben bis zu 300 Nervenenden haben. Damit kann ein Delfin elektrische Felder anderer Tiere empfangen.

Der Gehörsinn und das Ohr:

Hinter den Augen des Delfins befinden sich Ohren, die nur als Vertiefungen zu erkennen sind.

Das ist wieder ein Thema für sich. Die Wissenschaftler sind sich nicht einig. Einige meinen zu wissen, dass es sich beim Innen- und auch sichtbaren Außenohr – um ein funktionierendes Organ handelt, wodurch die Schallwellen über das Außenohr zum Innenohr gelangen. Wieder andere meinen, dass die Schallwellen über den Unterkiefer zum Innenohr geleitet werden. Was durch Untersuchungen feststeht ist, dass es keine Verbindung vom Außenohr zum Innenohr in Form eines funktionierten Gehörganges gibt.

Eine weitere Meinung ist, dass der Oberkiefer die Schallwellen zum Innenohr leitet. Es wurden auch zwei Sinnesorgane gefunden – ein postbullares Sinnesorgan (hinter der Ohrkapsel) und ein rostrales Sinnesorgan (im Oberkiefer). Damit können wohl sowohl tiefe als auch hohe Töne empfangen werden. Ob es so ist? Mehrere Theorien stehen im Raum – welche zutrifft, wird sich vielleicht irgendwann zeigen.

Was unumstritten ist, ist die Tatsache, dass Wale/Delfine einen außerordentlich guten Gehörsinn haben. Also kommen die Schallwellen auch irgendwo an. Wale/Delfine können zwischen 12 und 320.000 Schwingungen in der Sekunde wahrnehmen – das ist unvorstellbar! Zum Vergleich – ein Mensch kann zwischen 15.000 und 20.000 Schwingungen pro Sekunde wahrnehmen.

Somit liegen die Wale in einem Wahnsinns Bereich von 320.000 Hertz die sie erzeugen können. Ob das nun der Tastsinn oder der Gehörsinn empfängt, weiß niemand so genau.

Der Gesichtssinn (Sehsinn) und die Augen:

Das Wasser ist sehr oft trüb und dicht, und ab einer bestimmten Tiefe wird auch das Licht sehr schwach oder verschwindet komplett.
Wie geht ein Wal mit der Sicht um, wie gut sind seine Augen? 

Der Gesichtssinn wird auch als Sehsinn bezeichnet und ist „relativ“ gut entwickelt.

Da Wale im Laufe der Evolution wieder vom Land in das Meer gewechselt haben, hat sich das Auge mittlerweile stark an das Leben unter Wasser angepasst. Das zeigt eine extrem flache Hornhaut und eine kugelrunde Linse, wie man sie von Fischen kennt. (Aber es sind auch noch einige, wenige Merkmale erkennbar, die an die Augen eines Landsäugetieres erinnern).

Eine verstärkte Augenhaut schützt das Auge, der Wasserdruck kann es nicht verformen. Die Tränendrüsen sondern eine ölige Substanz ab, um die Hornhaut zu schützen, dadurch kann das Salzwasser nicht zu einer Reizung führen.
Nachts leuchtet das Auge ähnlich wie bei den Katzen. Eine sehr dünne metallische Zellschicht, auch Tapetum genannt, die hinter der Netzhaut liegt, ist dafür verantwortlich.

Wale/Delfine nutzen zum Sehen das Restlicht im Wasser, wie die Tiefseefische sind sie Restlichtverwerter und lichtempfindlich.
Das Auge des Delfins lässt sich rundum bewegen und durch ein Lid schließen.
Das Sichtfeld der Augen überschneidet sich frontal und nach unten.

Delfine sind zwar kurzsichtig, was bei diesen Säugetieren aber bedeutet, dass sie Gegenstände noch in 15 m Entfernung sehen können. Für Delfine ist das Meer allerdings nicht blau, denn Farben können sie nicht sehen. Sie besitzen nur eine einzige Lichtsinneszelle und sind deshalb farbenblind.

Auch über Wasser nutzen sie durchaus ihre Sehkraft. Wale und Delfine schauen schon kurz nach dem Auftauchen nach anderen Delfinen, nach Schiffen oder auch nach anderen Meeresbewohnern.

Die Schallerzeugung, Schallerfassung und Orientierung:

Die Schallerzeugung der Zahnwale

Wale und Delfine setzen eine Echoortung für Ihre Orientierung und auch zur Jagd ein. Das ist schon sehr lange bekannt und wird auch schon seit 1930/1940 erforscht. Doch bis heute sind sich Wissenschaftler und Experten nicht einig und es kann nicht genau gesagt werden, wie das Sonar der Wale richtig funktioniert.

Klar ist nur, dass hochfrequente Ultraschallsignale gesendet und empfangen werden. Delfine erzeugen verschiedene Laute. Sie haben eine Vielzahl von unterschiedlichen Sonarimpulsen und auch Tönen zur Verfügung.

Es gibt zwei verschiedene Lauttypen:

Langanhaltende Reintöne (Pfiffe) – diese dauern einige Sekunden und liegen im Frequenzbereich bei 1000 – 4000 Hz. Manche Pfiffe können wir hören, da unser Gehör im Hörbereich von 20 – 2000 Hz liegt.
Impulslaute (Klicks, Explosiv-Puls-Laute)
Die Klicks – die Dauer liegt etwa bei 150 Mikrosekunden und im Frequenzbereich zwischen 30 – 135 kHz und bis zu 230 dB. Um ein Objekt zu untersuchen senden sie Salven von Klicks aus – auch „Clicktains“ genannt.

Die Explosiv-Puls-Laute sind schnelle Klickfolgen, zwischen 300 – 800 Hz und klingt für uns wie ein Quaken oder Jaulen. Die für uns nicht mehr hörbaren Hochfrequenztöne können nur mit speziellen Geräten abgehört werden. Es kommt unter den Wal- und Delfinarten zu sehr unterschiedlichen Tönen. Nicht jeder Wal und Delfin erzeugt die gleichen Töne und wohl können sich auch nicht alle untereinander verstehen.

1930 wurde ein spezielles Gerät (Hydrophon) erfunden – das sind Mikrophone, die unter Wasser eingesetzt werden. Erst ab dieser Zeit wusste man überhaupt das Wale/Delfine Töne erzeugen. Ab 1940 hatte das Militär großes Interesse an der Walforschung und unter Geheimhaltung wurde geforscht und somit die Forschung weit nach vorn getrieben.

Die Echoortung funktioniert so:

Delfine senden hochfrequente Ultraschallsignale aus. Diese Signale treffen zum Beispiel auf einen Beutefisch oder auch auf einen Felsen. Anhand des Echos dieser Wellen können die Delfine erkennen, was da ist und wie weit es entfernt ist. Eingesetzt wird dieses Echolot für die Orientierung, für die Unterhaltung, für die Jagd und natürlich auch um Artgenossen oder Feinde zu orten.
Es gibt mehrere Theorien wie die Töne erzeugt werden.

Die zwei wichtigsten sind:

1. Die Nasalsack-Theorie von Evans & Prescott
Kurz gesagt: Der Schall entsteht im Nasengang hinter der Melone, der ihn ins Wasser leitet.

Evans & Prescott (1962): Klicks entstehen da, wo die Nasal Plugs in die Nasofrontal Säcke eindringen. Der Nasofrontal-Sack zeigt sich als ein nach vorn gerichtetes, spitz zulaufendes Horn, das im hinteren Drittel über dem Nasal Plug in den Nasengang übergeht.

Evans & Maderson (1973) revidierten ihre Urtheorie und vermuteten, dass die Bewegung des Nasal Plugs gegen die harte Kante des knöchernen Nasengangs für die Schallerzeugung verantwortlich sei. Die Wechselbewegung aus Widerstand und Entspannung der Nasal Plug-Bewegung produziert eine „Entspannungsoszillation“, die schließlich akustische Impulse erzeugt. Aber Amundin & Anderson (1983) widerlegten das durch Beobachtungen während der Lautproduktion an Phocoena p. und Tursiops t.

Eine weitere Theorie stammt von Cranford (1987): Er untersuchte die Köpfe von Delfinen mit Röntgen-Computer-Tomographien und Magnetresonanz Darstellungen und fand dabei zwei Paare von kleinen, knolligen, fetthaltigen Fortsätzen am hinteren Ende der Melone. Diese lippenartigen Strukturen, die über ineinandergreifende Gewebekämme mit dem Haupt-Nasengang verbunden sind, könnten die Luftströmung dort kontrollieren und ähnlich wie die Stimmlippen im menschlichen Kehlkopf arbeiten. Cranford bezeichnete seine Theorie im Prinzip als der von Norris ähnlich, die die Klickproduktion bei Pottwalen beschreibt.

Die Melone befindet sich vor dem Blasloch und ist als eine Vorwölbung zu erkennen – sie sitzt oberhalb des Oberkiefers. Sie besteht aus Bindegewebe und Fett.

2. Die Kehlkopftheorie von Purves & Pilleri
Der Schall entsteht im Kehlkopf und wird über die Schnauze (Rostrum) ins Wasser geleitet.

Die Kehlkopftheorie betrifft sowohl Barten- als auch Zahnwale. Bei Bartenwalen gilt der Kehlkopf als sehr wahrscheinlicher Ort der Tonerzeugung und auch bei Zahnwalen ist die Benutzung des Kehlkopfes noch nicht ganz ausgeschlossen. Obwohl der Kehlkopf nicht über Stimmbänder verfügt, wäre er theoretisch in der Lage verschiedene Arten von Tönen zu erzeugen.

Der Kehlkopf befindet sich am Ende des Nasengangs. Zwischen ihm und der Lunge liegt noch ein Luftsack. Luft kommt bei geschlossenem Blasloch von der Lunge und passiert zuerst den Luftsack und dann den Kehlkopf. Von da gelangt die Luft in das Nasalsacksystem im oberen Nasengang. Die Luft wird dann aus den Nasalsäcken wieder zurück durch den Kehlkopf in Richtung Lunge gepumpt. So könnte die Luft mehrmals hin und her gepresst werden und dabei immer wieder den Kehlkopf durchströmen. Ein blattartiger Fortsatz des Kehlknorpels, könnte wie die Metallzunge einer Mundharmonika schwingen und so als Tonquelle fungieren. Der KK ist an einer kräftigen Muskulatur aufgehangen. Durch An- bzw. Entspannung des Systems würde der Ton dann frequenzmoduliert.

(Beschreibung: Quelle – Handbuch der Säugetiere Europas)

Meine Meinung: 
Delfine sind wahre Künstler in der Erzeugung der unterschiedlichsten Töne und Impulse. Wie die Schallerzeugung nun tatsächlich funktioniert ist nicht geklärt. Es spricht wohl mehr für die Theorie der Nasalpassagen und der Melone. Keine Messungen und Untersuchungen haben die Kehlkopf-Theorie untermauert.

Ergänzung:
2011 fanden die Meeresbiologen der Universität Lund in Schweden heraus, dass Delfine zwei Klicks gleichzeitig aussenden können und diese auch zwei unterschiedliche Frequenzen haben. Diese zwei Klicks können auch noch in zwei verschiedene Richtungen geschickt werden. Bisher ging man davon aus, dass nur ein Klick in nur eine Richtung geschickt werden kann. Die schwedischen Forscher setzten dafür 47 Unterwassermikrofone gleichzeitig ein. Auch hier bestätigt sich mehr die Theorie, dass die Nasalsackmethode mit der Melone zusammen die Schallerzeugung verursacht

Das Tempo der Delfine:

Der torpedoartige Körperbau, die Hautbeschaffenheit, die Schleimschicht und auch die horizontale Schwanzflosse (Fluke) sind für die Geschwindigkeit der Wale verantwortlich. Die Fluke verändert beim Auf- und Abschlagen die Strömungsrichtung des Wassers nur um ca. 30 Grad. 

Dadurch verhindert sie starke Turbulenzen und verursacht sehr wenig Wasserwiderstand. Der Muskelfarbstoff Myoglobin kann von Delfinen in sehr großen Mengen gespeichert werden und ist für die Sauerstoffanreicherung des Blutes in den Muskeln zuständig – dadurch kann der Delfin Höchstleistungen vollbringen.

Die Fortpflanzung:

Die Paarung ist zwischen großen Walen und Delfinen sicherlich sehr ähnlich. Aber wesentlich mehr Durcheinander sieht man bei den Delfinen. Bei Walen läuft alles ein bisschen ruhiger und auch meiner Meinung nach, was man bei guten Filmaufnahmen sehen kann, etwas zärtlicher und länger ab. Wale singen und singen (Buckelwale) und versuchen zu beeindrucken.
Auch bei größeren Schulen (Walgruppen), wo durchaus mehrere Männchen und Weibchen Paarungsbereitschaft zeigen, ist nicht so ein Geschubse und Gedränge zu beobachten. Delfine sind da durchaus ganz schöne Rüpel.

Delfin- und auch Walweibchen paaren sich zudem auch kurz hintereinander mit mehreren Partnern.

Die Paarung der Delfine:

Delfine und Wale werden im Alter zwischen 5 und 12 Jahren geschlechtsreif (große Wale evtl. noch etwas später) – wobei das Männchen meistens viel später Geschlechtsreif wird. Aber der männliche Delfin kann trotzdem bereits kurze Zeit nach der Geburt schon fähig zur Kopulation sein. Es gibt keine jahreszeitliche Begrenzung, wann Delfinkälber zur Welt kommen – allerdings werden die meisten Delfinkälber in den Sommermonaten zur Welt gebracht. 

Die paarungsbereiten Delfine zeigen ganz schön Körpereinsatz. Sie berühren sich zärtlich mit den Brustflossen und auch mit Ihrem restlichen Körper streifen sie ständig aneinander. Mitunter dauert ein Liebesspiel mehrere Stunden. Man konnte sogar unter anderem beobachten, dass ein Delfinmännchen ganz intensiv um ein Weibchen wirbt und ihr Geschenke bringt. Geschenke in Form eines Algenstranges, mit dem erst er eine Zeitlang spielt und zeigt was er kann und es dann seinem ausgesuchten Weibchen übergibt – das geht dann hin und her. Auch andere Gegenstände werden dafür benutzt.

Delfine haben auch beste Freunde, die sich sogar beim Liebesspiel um ein Weibchen unterstützen, indem sie weitere Artgenossen – die auch an dem Weibchen interessiert sind – abwehren, damit der Freund zum Zug kommt. Sollte eine andere Gefahr drohen, warnt der beste Freund, sowohl Männchen als auch Weibchen. Dafür sind Freunde ja da.

Oft wurde aber auch beobachtet, dass nicht viel Zeit für ein ausreichendes Liebesspiel bleibt. Denn es gibt bei Delfinen auch Gruppen, die nur aus Männchen bestehen – so genannte Junggesellengruppen. Treffen diese auf ein Weibchen, kann es auch ganz schön rau zugehen.
Die Männchen raufen untereinander und auch das Weibchen wird sehr stark bedrängt. Ungehobeltes Schubsen und ein riesiges Gedrängel ist scheinbar auch an der Tagesordnung.

Hat es ein Männchen geschafft sich zu beweisen, geht es ganz schnell. Die Kopulation, die meistens in der Seitenlage stattfindet, dauert an sich nur ca. 4 – 20 Sekunden. Dann lässt das Delfinmännchen von dem Weibchen ab und schwimmt davon. 

Der Fortpflanzungsakt ist somit abgeschlossen. Allerdings, wenn vorhanden, paart sich das Weibchen kurz hintereinander mit zwei oder drei weiteren Männchen.

Inzucht:

Junge Delfinweibchen neigen offenbar dazu, sich mit Familienmitgliedern zu paaren. Warum das so ist, kann man nur vermuten. Dadurch, dass sich Delfinweibchen mit mehreren Delfinmännchen hintereinander paaren, kann man nur durch die Beobachtungen nicht feststellen, welches Kalb von welchen Männchen stammt.
Forscher benutzen deshalb den genetischen Fingerabdruck – anhand der DNA. Dabei fanden sie heraus, dass es ab und an Delfinweibchen gibt, die sich z.B. mit Ihrem Vater gepaart haben. Aus Sicht der Evolution ist so eine Inzucht-Paarung nicht erwünscht, da die Jungtiere einer Inzucht-Paarung länger bei Ihrer Mutter bleiben als normal und somit die Mütter nicht so schnell wieder bereit sind, ein neues Kalb aufzuziehen.

Sex macht auch Delfinen Spaß!

Viele Tiere sind bekanntlich homosexuell – auch bei Delfinen wurde dies mehrfach dokumentiert.

Männliche Delfine gehen homosexuelle Beziehungen ein. Also hat es nicht immer etwas mit Paarung zu tun, sondern auch Delfine haben offenbar Spaß an Sex. Auch masturbierende Delfine wurden schon erwischt. Sie reiben ihre Geschlechtsregionen an verschiedenen Gegenständen, auch andere Tiere – wie z.B. Schildkröten und Muränen – werden für den Geschlechtstrieb ausgesucht.

Delfin-Kreuzungen:

Delfine nehmen es manchmal nicht so genau.

Es gab schon Kreuzungen zwischen Delfinen, die nicht zur eigenen Art gehören. Zum Beispiel wurde schon ein männlicher Großer Tümmler mit einem weiblichen Rauzahndelfin gekreuzt. Karen Pryor – eine Delfinforscherin – sagt dazu, dass es ungefähr so ungewöhnlich ist, wie wenn man ein Schaf und ein Kamel kreuzen würde.
Auch eine Kreuzung zwischen einem Großen Tümmler und einem kleinen Schwertwal gab es bereits. Offenbar gibt es auch in freier Wildbahn ab und an merkwürdige Kreuzungen – diese dürften aber wahrscheinlich nicht so häufig vorkommen.

Die Geschlechtsorgane:

Die Geschlechter zu unterscheiden ist nicht so einfach. Die Geschlechtsorgane liegen bei Männchen und Weibchen in einer Bauchtasche versteckt – diese Tasche nennt man Genitalschlitz. Auch am Genitalschlitz selbst ist fast kein Unterschied zu erkennen.

Bei einigen Delfinarten ist es möglich anhand des Abstandes zwischen After- und Genitalschlitz zu unterscheiden, ob es sich um ein Weibchen oder ein Männchen handelt. Denn beim Männchen liegen die Schlitze manchmal weiter auseinander als beim Weibchen. Die Brustdrüsen der Weibchen sind ebenfalls in einer Bauchtasche verborgen und sind nur zu erkennen, wenn man ein geschultes Auge hat.

Das Geschlechtsorgan der Männchen:

Der Penis – wenn nicht gebraucht  – liegt in einer Art Vorhauttasche. Dass er darin liegen bleibt, dafür sorgt ein Retraktionsmuskel. Der Penis besteht aus einem schwammartigen Gewebe, der eine säulenartige Form hat. Wenn eine Erektion eintritt, füllt sich der Schwellkörper mit Blut und versteift sich, der Retraktionsmuskel lockert sich und gibt den Schwellkörper frei. Der Hodensack liegt dabei in der Bauchhöhle und ist nicht sichtbar.

Die Geschlechtsorgane der Weiblichen:

Delfinweibchen besitzen zwei Eierstöcke, die in der Nähe der Magenhöhle zu finden sind. Außerdem haben sie auch – wie alle anderen Säugetiere – einen Gebärmutterhals, eine Gebärmutter und eine Scheide. Die Scheide hat eine mehrfach gefaltete Schleimhaut. Nach dem Eisprung nistet sich das ca. 0,2 mm große Ei in der Gebärmutter ein.

Sowohl die Tragezeit, als auch die Säugezeit ist je nach Wal und Delfinart unterschiedlich lang; deshalb ist auch der Fortpflanzungszyklus unterschiedlich. Je nachdem welche Delfinart, gibt es einen Paarungszyklus von 2, 3 oder auch 4 Jahren. Bei großen Schwertwalen kommt zum Beispiel nur alle 6 – 7 Jahre ein Kalb auf die Welt. Ein Delfin und Wal, je nachdem welche Art es ist, kann bis zum 20. – 40. Lebensjahr gebären, danach kommt die Befruchtung völlig zum Erliegen. Sollte eine Delfin- /Walart bedroht sein, kann es dadurch auch sehr lange dauern, bis sich der Bestand wieder erholt.

Die Tragezeit:

Ein Delfin hat in etwa eine Tragezeit von ca. 11- bis 13 Monaten. Während dieser Zeit ist der Delfin weiter ganz normal aktiv. Ungefähr 2 Tage vor der Niederkunft sucht der tragende Delfin eine sichere Bucht, Lagune oder Flussmündung auf. Jetzt nimmt das Delfinweibchen keine Nahrung mehr auf und wird wesentlich ruhiger.

Die Geburt:

Setzen die Wehen ein, schwimmt der Delfin ruhig und langsam. Die Anfangswehen dauern ca. 30 – 60 Minuten. Danach setzen die Presswehen ein. Andere Delfinweibchen bleiben in der Nähe der Mutter. Setzt die Geburt ein, kommt das Delfinkalb mit der Schwanzflosse voraus auf die Welt. Die Geburt dauert dann noch ca. 15 – 20 Minuten.
Es kommt auch vor, das ein anderes Delfinweibchen bei der Geburt hilft und das Kalb aus dem Mutterleib zieht. Ist das Kalb vollständig im Wasser angekommen, macht die Mutter eine schnelle Vorwärtsbewegung und reist damit die Nabelschnur ab (Die Nachgeburt geht ca. 1 – 10 Stunden später ab – sie wird nicht aufgefressen).

Ein neugeborenes Kalb eines Großen Tümmlers hat ungefähr ein Geburtsgewicht von ca. 35 Pfund und eine Länge von ca. einem Meter. Das Kalb wird sofort nach der Geburt von der Mutter, oder auch von der Hebamme oder anderen Weibchen an die Wasseroberfläche gebracht, damit es Luft holen kann.
Die Schwimmerfolge des Neugeborenen sind in den ersten Stunden noch etwas schwammig und unbeholfen, das liegt daran, dass die Schwimmflossen des Kalbes noch sehr weich und leicht eingerollt sind. Erst nach ein paar Stunden härten sie durch und können dann besser benutzt werden. Man kann ein relativ neu geborenes Kalb auch daran erkennen, dass es noch mehrere Wochen lang Streifen auf der Haut hat. Diese Streifen sind dadurch entstanden, da das Kalb lange zusammengrollt im Mutterleib lag.

Das Kälbchen:

Ca. 60 Minuten bis 4 Stunden nach seiner Geburt sucht der kleine Delfin das erste Mal nach Nahrung bei seiner Mutter. Das Delfinweibchen hat zwei in der Bauchfalte liegende Zitzen. Das Junge sucht diese und drückt die Zitze mit seiner Zunge gegen seinen Gaumen. Sobald die Mutter diesen Druck spürt, nimmt sie eine seitliche Schwimmlage ein und spitzt die (gelbliche, eiweißhaltige und ca. 35 % fetthaltige) Muttermilch in das Maul des Kalbes. Das Füttern dauert nur wenige Sekunden.

Ein Delfin kann – je nach Art – die ersten Tage nur 2 – 6 Minuten unter Wasser bleiben, danach muss er wieder Luft holen. Die Zeit der Fütterung ist auch deshalb so kurz, damit das Delfinjunge nicht so viel Salzwasser schlucken kann. Etwa alle 10 – 30 Minuten wird die Fütterung wiederholt. Das Geburtsgewicht verdoppelt sich innerhalb 2 – 3 Monaten.

Ein Delfinkalb wird zwischen ca. 4 (kleine Delfine) und 13 Monaten (Pottwale) gesäugt.

Delfinweibchen bleiben normalerweise bei ihrer Familie/Gruppe, Delfinmännchen hingegen verlassen meistens den Verband. Oft werden Delfinverbände von 3 – 8 Männchen beobachtet, die sich aus verschiedenen Familiengruppen zu einer Junggesellengruppe zusammengeschlossen haben. 
Sie verstehen sich untereinander recht gut und sie spielen und jagen zusammen. Auch schließen sich, innerhalb einer Männergruppe, meistens zwei beste Freunde zusammen, die dann sogar – unter Umständen – ein Leben lang befreundet bleiben. Treffen die jungen Kerle auf ein oder mehrere Weibchen gibt es ein ziemliches Gedränge, aber ernsthaft verletzt wird dabei meist niemand.
Der beste Freund unterstützt auch dabei schon mal seinen Kumpel, um zum Zug zu kommen. Auch im Familienverband kommt es vor, dass der Cousin seinen Verwandten den Vortritt lässt und dafür sorgt, dass er sich fortpflanzen kann.

Da raucht einen der Kopf!

Mir ist das viel zu wissenschaftlich- ich bin kein Freund von diesen Dingen und möchte am liebsten immer einfache, kurze und schlüssige Erklärungen vorfinden und abgeben. 
Ich hoffe aber trotzdem, dass ich soweit alles gut zusammengefasst habe und einigermaßen verständlich geschrieben habe, mehr kann ich leider nicht für euch tun.

© Ric O'Barry

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