Auswirkungen auf Wale und Delfine:
Mehrfach in meinen Berichten habe ich die Nahrungskette erwähnt, auch hier spielt sie eine große Rolle, denn derjenige der am Ende steht, hat die höchste Konzentration von Giftstoffen im Körper eingelagert.
Da bereits das Plankton mit Giftstoffen angereichert ist, kann man sich vorstellen wie es weitergeht. Kleine Fische fressen Plankton, größere Fische fressen kleine Fische und der Wal oder Delfin wiederum frisst den großen Fisch oder den Tintenfisch. Bartenwale fressen auch Krill – der bereits belastet ist und auch kleine Fische.
Der, der am längsten lebt, hat auch die höchste Konzentration an Giftstoffen in sich. So nehmen Wale und Delfine mit die höchste Konzentration an PCB´s mit der Nahrung zu sich. Tatsächlich gibt es einige Tierarten, die in der USA auf Grund ihrer hohen Schadstoffbelastung als Sondermüll entsorgt werden müssten.
Bei Delfinen und Walen speichert sich das PCB besonders in ihrer Fettschicht (Blubber) ein. Werden aus irgendwelchen Gründen diese Fettreserven z.B. wegen Nahrungsknappheit – abgerufen, können sich die Tiere selbst vergiften.
Manche Tiere haben eine große Anzahl von bestimmte Enzymen im Körper, die Ihnen für den Abbau von Schadstoffen zur Verfügung stehen. Leider ist das bei Walen nicht der Fall. Sie besitzen nur sehr wenige dieser Enzyme.
Männliche Wale und Delfine haben meist eine höhere Schadstoffkonzentration im Körper als Weibchen. Das liegt daran, dass die Weibchen während der Schwangerschaft gewissen Schadstoffmengen an ihre Nachkommen weitergeben, auch über die Muttermilch baut das Weibchen weiterhin Schadstoffe ab.
Ist die Schadstoffbelastung der Mutter aber zu hoch, wird das Junge entweder bereits in der Schwangerschaft, oder bei beim Säugen stark belastet. Ist die Belastung für das junge Leben zu hoch, kann es an einer Vergiftung sterben. Das ist aber nicht nur bei PCB´s der Fall, sondern auch bei allen anderen gefährlichen Schadstoffen.
Sobald eine Wal- oder Delfinart Schwierigkeiten hat sich fortzupflanzen; sich ein Massensterben abzeichnet, oder andere Probleme hat, untersucht man die Tiere auch auf Schadstoffe. So stellte man in vielen Meeresabschnitten zu verschiedenen Zeiten hohe Konzentrationen von Schadstoffen fest. Die einen Tiere waren mehr mit PCB´s belastet, die anderen mehr mit DDT. Je nachdem welches Gift auf die Tiere einwirkte, hatten sie auch unterschiedliche Schädigungen davongetragen.
Auch zu welcher Zeit die Tiere untersucht wurden spielt eine Rolle. In den Jahren um 1960 herum gab es eine besonders hohe Konzentration von PCB`s in den Ozeanen. Und genau in diesen Jahren gab es auch die größten Probleme bei Meeressäugern durch Vergiftungen und Populationseinbußen, Missbildungen und Krankheiten, die wahrscheinlich durch das geschwächte Immunsystem hervorgerufen wurden.
Ob es weiterhin sehr hohe Konzentrationen dieses Giftes gibt wird sich zeigen. Was aber klar ist, ist die Tatsache, dass die Tiere weiterhin mit diesem Gift in Verbindung kommen, denn es befindet sich noch immer in großen Mengen im Meer. PCB´s müssen endlich überall verboten werden, nur dann kann es vielleicht irgendwann verschwinden. Geschieht dies nicht, werden viele Arten von Lebewesen ausstreben.
Bis heute gibt es kein einheitliches Verfahren zur Reinigung PCB-haltiger Abwässer. Die Umwelt, die Tiere und wir Menschen werden hier zweifellos in Stich gelassen und wir müssen weiterhin mit den giftigen PCB´s leben.