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Walfang Japan

walfang-japan
15. Januar 2023
Taiji - Die Bucht, Saison 01.September - 01. März 2022
Wieder schlachtet und tötet Taiji.
Färöer - Inseln / Abschlachtung das ganze Jahr
12. Oktober 2022 - mindestens 225 Pilotwale abgeschlachtet
Island Walfangsaison 2022
Island tötet in dieser Saison 139 Finnwale!!!
Norwegen schlachtet Wale
Auch Norwegen hält am Walschlachten fest
Loro Parque - Teneriffa
Orca-Bestand im Loro Parque von 7 auf 4 Orcas geschrumpft

Sinnlos, Herzlos, Brutal – Japan kennt kein Erbarmen!

Norwegen, Island und auch Japan jagen weiterhin Wale.

In den letzten 20 Jahren tötete Japan rund 20. 000 Großwale. Ein Fangverbot wurde nur kurzfristig eingehalten. Japan rechtfertigt die Wiederaufnahme des Walfangs, indem sie behaupten die Wale nur zu Forschungszwecken zu töten. Sie haben dafür extra Forschungsprogramme entworfen.

In diesen Bericht geht es um den Hochseewalfang und den Großküstenwalfang von Japan.

Die drei verschiedenen Arten des Walfangs in Japan:

Der Hochseewalfang

Der Hochseewalfang ist von Landstationen unabhängig. Es gibt eine Fangflotte, die meist aus einen aber auch bis zu drei Fabrikschiffen (Mutterschiffen, z.B. Nisshin Maru) bestehen. Es kommen noch mehrere Späher-, Walfang-, Versorgungs-, und Sicherungsschiffe dazu. In der Antarktis ist unter Umständen auch ein Tankschiff dabei.

Mit Sonareinsatz werden Wale von Späherschiffen aufgespürt und anschließend von den Walfangbooten eingefangen. Die Wale werden dann zum sogenannten „Mutterschiff“ (Fabrikschiff) gebracht. Dort werden die Wale zerlegt und eingefroren. Gefangen werden alle Großwale, wozu auch der Zwergwal gehört. Das Versorgungsschiff hat allerhand Verpflegung, Verbrauchsgegenstände und auch Gerätschaften an Bord. Sicherungsschiffe sind dazu da, die Fangflotte vor Aktivisten wie zum Beispiel, Sea Shepherd oder Greenpeace zu schützen.

Nach einer längeren Zeit auf See kehrt die Fangflotte wieder zum Heimathafen zurück und übergibt die zerlegten Walstücke zur weiteren Verarbeitung ab. Ein Heimathafen ist zum Beispiel in der Walfänger-Stadt Shimonoseki.

Der Großküstenwalfang

Der Großküstenwalfang unterscheidet sich nur durch zwei Punkten zum Hochseewalfang. 1.: Das Fanggebiet liegt nicht weit entfernt von der Küste einer Walfänger-Stadt, die eine Flensstation (Walzerlegungsfabrik) hat. Denn dort wird der Wal weiter verarbeitet. 2. Die Fangflotte bleibt nicht so lange auf hoher See. Außerdem ist dieser Walfang auf bestimmte Großwalarten beschränkt. Zum Beispiel große Bartenwale oder Pottwale oder Zwergwale. Zurzeit nur Zwergwale.

Der Kleinküstenwalfang /Treibjagd

Beim Kleinküstenwalfang werden nie Großwale gefangen, sondern Kleinwale und/oder Delfine. Die Fangboote sind viel kleiner und haben zwischen 5-8 Mann an Bord. Sie fahren nur in Küstennähe und treiben ihre Beute an Land, wo sie dann in einer Bucht abgeschlachtet werden. Die Boote sind spätestens in den Abendstunden wieder in den Häfen.

Mehr über den Kleinküstenwalfang erfahrt ihr in meinem Bericht über Taiji.

Ein Vorwand für kommerziellen Walfang!

Es gibt von der Internationalen Walfangkommission (IWC) ein sogenanntes Moratorium, das 1986 in Kraft getreten ist. Demnach ist es den freiwilligen Mitgliedsstaaten verboten die geschützten Großwale zu jagen und zu töten. In Japan werden Zwergwale vom Institute of Cetacean Research zu wissenschaftlichen Zwecken gejagt. Leider wurde von der IWC der Walfang zu „wissenschaftlichen Zwecken“ erlaubt. Unter diesem Deckmantel jagd Japan nun aber kommerziell Wale.

Auch im Walschutzgebiet (seit 1994) der Antarktis. Obwohl sogar der Internationale Gerichthof der Vereinten Nationen Den Haag mit einem Urteil am 31. März 2014 entschieden hat, dass Japan das Jagdverbot einhalten muss. Denn der sogenannte „wissenschaftliche Walfang“, den Japan betreibt, entspricht nicht der Regelung der IWC.
Japan jagt einfach weiter! Am 27. November 2015 starteten sie ein neues Wissenschaftsprogramm – NEWREP-A und nahmen den Walfang in der Antarktis wieder auf. Sie missachten weiterhin sowohl die Bestimmungen der IWC, als auch das IGH Urteil! Daraufhin starben in der Saison 2015/2016 – 333 Zwergwale, darunter waren 200 trächtige Weibchen!

Für den Nordpazifik hat Japan das „Wissenschaftsprogramm „JARPNII“ ins Leben gerufen. Sie töteten in der Saison 2015/2016 – 90 Seiwale, 16 Zwergwale und 25 Brydewale. Die am Anfang geplante Quote für Buckelwale wurde zurück genommen. Wissenschaftler der IWC, das EU-Parlament, der Internationale Gerichtshof und Experten der Weltnaturschutzunion (IUCN) sind heftig am Kritisieren und Diskutieren, nur leider wurde bis jetzt scheinbar keine Einigung erzielt, um Japan zu stoppen. Warum auch immer.

Das Schlupfloch zum Wissenschaftlichen Walfang der IWC muss endlich gestopft werden!

Warum glaubt niemand an einen wissenschaftlichen Walfang?

Japanische Fabrikschiffe werden für den Walfang eingesetzt.

Die Nisshin Maru ist ein Fabrikschiff, auf dem Wale getötet, zerlegt und tiefgefroren werden. Allein so ein Fabrikschiff zeigt, dass es sich niemals um einen wissenschaftlichen Walfang handeln kann, denn so wird in der Wissenschaft nicht gehandelt.

Das war auch der Hauptgrund für die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofes. Zu viele getötete Wale, zu wenig wissenschaftliche Erkenntnisse. Wenn Japan tatsächlich an der Forschung interessiert wäre, würden sie sich mit anderen internationalen Forschungsgruppen zusammenschließen und Daten austauschen. Heute werden Daten gesammelt ohne einen einzigen Wal zu töten.

Das belegt eindeutig, dass Japan mit seiner Jagd nur die Verbote einer kommerziellen Jagd umgehen will.

Gegenwähr der Walschützer!

Jedes Mal, wenn die japanischen Walfänger ihre Flotte starten, um in geschützten Gewässern im Südpolarmeer oder anderswo Wale zu jagen, legen auch Schiffe von Sea Shepherd ab, um sie zu stoppen. Meistens geht die Walfangsaison von Dezember – März. Die Bedingungen sind hart, die Sicht oft schlecht und die Fangflotte ist nur schwer auszumachen. Von den Crewmitgliedern wird alles abverlangt. Doch die freiwilligen Walschützer tun jedes Mal ihr Bestes, um die Wale zu schützen und oft gelingt es ihnen auch. Einige Male wurde die Waljagd von den Japanern bereits abgebrochen, oder sie kamen mit nur wenig Beute nach Hause.

Wie werden die Wale gefangen?

Japan hat sich vor langer Zeit die Walfangtaktik von den Norwegern abgeschaut, da alle zuvor versuchten eigenen Ideen nicht ausreichend durchdacht waren und der Walfang in Japan nicht ergiebig genug funktionierte. Eine Zeit lang waren sogar ausschließlich Norweger an Bord von japanischen Fangschiffen und standen an der Harpune.

Deshalb, genau wie in Norwegen und Island, werden die Wale vom Schiff aus mit Harpunen beschossen. Normalerweise sollte der Schuss den Wal am Hinterkopf treffen und mit einem Sprengsatz – der an der Harpune befestigt ist – sofort töten. In Wirklichkeit ist so ein Schuss sehr selten durchzuführen, denn sowohl das Schiff, als auch der Wal bewegt sich mit den Wellen, dadurch kann man nicht genau zielen.

Meist wird der Wal irgendwo am Körper getroffen. Das Opfer versucht mit der Harpune im Leib zu entkommen und verliert dabei ziemlich viel Blut und hat starke Schmerzen. Oft wird dann mehrmals mit einem Gewehr auf den Kopf des Wals geschossen. Irgendwann wenn er entkräftet oder tot ist, wird er ans Schiff herangezogen und Stück für Stück an Bord geholt.

Wie sieht es mit der Notwendigkeit der Waljagd aus?

Wie schon bei Island und Norwegen erkannt, ist auch hier keine Notwendigkeit mehr vorhanden, dass im 21. Jahrhundert der Walfang aufrecht erhalten wird. (siehe auch Taiji).

Die Lager der Fischer und Waljäger sind voll bis oben hin und die Nachfrage sinkt stetig. Der Großteil des Walfleisches wird nicht gegessen. In Japan gilt Walfleisch einzig noch als Delikatesse und wird nur sehr selten gegessen. Meist wird es an Schulkantinen und Altenheimen verschenkt, um überhaupt das schon lange eingelagerte Fleisch los zu bekommen.

Außerdem:

Laut einer Umfrage haben junge Japaner/innen angegeben, noch nie Walfleisch gegessen zu haben. Sie sagten auch, dass sie es auch in Zukunft nicht essen möchten, unter anderem deshalb, weil sie wissen, dass es mit Giftstoffen belastet ist.

Wie in Norwegen, wäre das Auslaufen der Flotten ohne Subventionen der Regierung nicht möglich, denn jede Fahrt macht Verluste in Millionenhöhe.

Neuer Gesetzentwurf und Steuergelder!

Der Walfang in Japan wird auch durch Steuergelder finanziert. Das japanische Parlament will ein neues Gesetz verabschieden, das noch mehr Steuergelder verbrauchen wird. Das Gesetz wird wohl ohne Diskussion durchgesetzt werden. Es stößt zwar auf Widerstand in der Bevölkerung und der Anti-Walfang-Gruppen, aber es wird wahrscheinlich durchlaufen.

Das neue sogenannte „antarktische Wissenschaftsprogramm“ soll ein gewisses Budget fest einplanen, dass den Walfang zu Forschungszwecken auf 12 Jahre unterstützen soll. Außerdem soll ein neues Walfang-Mutterschiff gebaut werden und verschärfte Einlasskontrollen für ausländische Aktivisten beinhalten. Die geplante Fangquote von 333 Zwergwalen (Minkwalen), soll den Eindruck erwecken, dass die Fangquote deutlich nach unten gesetzt wurde und man den Fanggegnern entgegenkommt. Aber sieht man sich die Quoten der tatsächlich getöteten Zwergwale der letzten Jahre an, wird man feststellen, dass es nicht wirklich weniger Wale sind, die getötet wurden.

Zwölf Anti-Walfang-Gruppen erklären dazu:

Eigentlich müsste der Walfang durch Erlöse aus dem Verkauf von Walfleisch gedeckt werden. Eine Kostendeckung ist aber nicht mehr möglich, da die Nachfrage nach Walfleisch stark abgenommen hat. Die Walfangindustrie ist längst nicht mehr rentabel und wird das Institut für Walforschung in die Insolvenz treiben. Vor allem der Walfang in der Antarktis ist nur durch hohe Finanzzuwendungen durchführbar. Außerdem ist Japans Walfang nicht zur Forschung, sondern es wird ausschließlich geschlachtet und verkauft.

Jährlich werden fünf Milliarden Yen (40 Millionen Euro) für den Walfang zur Verfügung gestellt und 4,6 Milliarden Yen für die Fischerei entlang der Küste. Deshalb lehnen wir das Gesetzt ab.

Bestechung für den Beitritt zur IWC:

Die japanische Regierung kauft sich Stimmen für die Entscheidungen der IWC. Sie zahlen kleinen Ländern, die finanzielle Unterstützung gerne annehmen große Summen, damit sie der IWC beitreten und gegen die Ausweitung von Walschutzgebieten stimmen und für die Ausweitung der Waljagd.

Greenpeace-Untersuchungen haben das in der Vergangenheit schon mehrfach gezeigt. Zum Beispiel kleine Karibikinseln werden durch Entwicklungshilfe unterstützt, indem man ihnen den Bau von Hafenanlagen und den Ausbau der Fischereiflotten finanziert. Selbst kleine Länder, die nicht einmal den Anschluss an ein Meer oder See haben und Wale noch nicht einmal mit Namen nennen können, sind der IWC beigetreten und haben für das gleiche gestimmt, wie Japan.

Die Befürchtung:

Da die Liste der gekauften Länder immer länger wird, könnte es irgendwann zu einer Dreiviertelmehrheit in der IWC kommen und das würde die Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs nach sich ziehen.

Fazit:

Es wird langsam Zeit, dass Japan das weltweite Moratorium für kommerziellen Walfang, das australische Bundesgericht und den internationalen Gerichtshof Respekt entgegenbringt. Es soll endlich seinen angeblichen wissenschaftlichen Walfang vor der Küste der Antarktis beenden. So wie Island und Norwegen, gehört auch Japan von der IWC ausgeschlossen. Damit sie keinen Schaden mehr anrichten können.

Wenn Umweltabkommen geschlossen wurden, dürfte es keine Möglichkeit mehr geben, dass sich ein Staat davon distanziert, indem er Einspruch einlegt. Gleichzeitig müssen die Bestimmungen der IWC umgewandelt werden, damit sie das Recht haben Sanktionen einzuführen. Die IWC sollte zu einer Walschutzkommission werden, die dazu da ist, die Wale wirklich zu schützen, denn jetzt ist es eine Walfangkommission, die dazu da ist, die Walfangindustrie zu kontrollieren.

Wissenschaftlicher Walfang muss noch einmal neu geregelt werden oder komplett gestrichen werden. Denn ernsthafte Forschung , wird heute ohne Tötung von Walen betrieben! Die Bestimmungen lassen noch viele zu viele Möglichkeiten offen, Wale zu jagen und sich den Vorschriften zu widersetzten, ohne dafür bestraft zu werden.

Update 2019:

Japan tritt ab dem 01.Juli 2019 aus der IWC aus um wieder offiziell Wale jagen zu können. Die Wale sollen nur in der Region vor der japanischen Küste gejagt werden. Sie wollen nicht mehr in den antarktischen Gewässern jagen.

Jedes Jahr hat Japan in den antarktischen Gewässern 333 Zwergwalen getötet. Obwohl dies sogar vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag (das höchste Uno-Gericht) entschieden hatte, das der Walfang im Südpolarmeer eingestellt werden muss. Eine gute Nachricht für die Zwergwale, in der Antarktis.

Für die Wale in den Küstengewässern im Nordpazifik, beginnt damit eine Abschlachtung in großer Zahl. Mit dem Austritt aus der IWC entzieht sich Japan ganz offiziell dem Walfangverbot der IWC. Dadurch das Japan nur noch in seinen Küstengewässern Wale jagen wird, entziehen sie sich auch den Sanktionen, durch das Artenschutzabkommen CITES, die bereits angedroht wurden. Für die Zwergwale und auch Seiwale in den Küstengewässern, beginnt eine schlimme Zeit und ob Japan nicht auch Pottwale ins Visier nimmt, bleibt abzuwarten.

Auch befürchtet man, das nun auch China, Russland und Südkorea sowie auch weitere Kleinstaaten aus der Karibik, Afrika und der Südsee folgen werden und die IWC verlassen.

Wie viele Wale – Japan nun töten wird und wie viele Arten bejagt werden ist noch nicht sicher, aber eines ist klar, Japan provoziert die Weltgemeinschaft mit seinem Alleingang und sie versetzen dem Artenschutz einen Faustschlag.

Es ist nur zu hoffen, dass nun die Europäische Union aktiv wird und mit anderen Ländern zusammen arbeitet, um den Schaden für die Wale so klein wie möglich zu halten.

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Corky

Corky – von der Freiheit, für immer in die Gefangenschaft! Corkys hält einen Weltrekord – nur dieser ist traurig. Sie ist der am längsten in Gefangenschaft gehaltene Orca. Ihre Mutter Stripe (A23) starb im Jahr 2000.

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Ric und Flipper

Die Geschichte von Ric O‘ Barry und der Serie „Flipper“ Fünf weibliche Tümmler wurden für die Dreharbeiten benutzt. Susie, Kathy, Mitzi, Patty und Scotty. Zwei starben noch während der Dreharbeiten.

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Die Färöer-Inseln bedeuten für Delfine Jagd – höllische Qualen und Tod. Dort werden überwiegend Grindwale getötet, immer wieder auch Weißseitendelfine, Entenwale und auch Große Tümmler, wie Flipper.

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